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NAS, Server und Co

Externen USB-Datenträgern auf einem Synology NAS feste Kennungen zuweisen

Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2022.

So kannst Du Dein Synology NAS problemlos erweitern.

Synology NAS sind in meine Augen tolle Geräte und wahre Alleskönner. Trotzdem gibt es ein paar Anwendungszwecke, wo man mit dem einen oder anderen Kniff nachhelfen muss.

So ist das z.B. beim Erweitern des Speicherplatzes. Wenn man freie interne Slots/Bays für Festplatten hat, ist das kein Problem. Festplatte rein, Speicherpool und Volume erstellt – fertig.
Problematischer wird es, wenn alle Bays belegt sind und man z.B. mit externen Festplatten den Speicher erweitern will.

Synology schiebt hier einen Riegel vor. Viele Anwendungen sind nur auf “internen” Laufwerken möglich. Es ist jedoch möglich, externe USB-Datenträger anzuschließen und diese als reines “Datengrab” in Form eines gemeinsamen Verzeichnisses zu nutzen.

Das reicht zum Beispiel aus, um weitere Festplatten zum Betrieb von mehreren Storagenodes auf dem NAS zu betreiben.

Update Februar 2022: Dieses Tutorial funktioniert weiterhin auch problemlos unter DSM 7.x

Das Problem: USB-Datenträger kriegen immer neue Bezeichnungen

Wäre da nicht das Problem, dass das Synology NAS sich die angesteckten Laufwerke nicht merkt. Das bedeutet, dass spätestens nach einem Neustart (oder Update) die Bezeichnungen der externen Festplatten jeweils eine andere sein kann. Das ist ärgerlich, wenn man auf einem externen Datenträger einen Backupjob laufen hat, der dann nicht mehr funktioniert.
Das ist besonders ärgerlich, wenn man auf einem externen Datenträger einen Storagenode laufen hat, der keine Fehlermeldung ausgibt, aber keine Daten mehr speichern kann und in der Folge den Status “Disqualified” erhält.

Die Lösung: USB-Laufwerken feste Bezeichnungen zuweisen

Zum Glück gibt es eine Möglichkeit, externen USB-Laufwerken dauerhaft feste Bezeichnungen zuzuweisen. Im Folgenden erkläre ich Dir das Prozedere Schritt für Schritt.

Voraussetzungen

a) Terminal/SSH-Zugriff aktivieren.
Unter DSM 6.2: Systemsteuerung -> Terminal & SNP -> SSH-Dienst aktivieren.
Tipp: Aus (Pseudo-)Sicherheitsgründen empfehle ich immer, einen individuellen Port anzugeben, statt dem Standardport.

Abbildung 1: Aktivieren des Terminals auf dem NAS.

b) Auf der Konsole/Terminal einloggen
Nun über SSH auf dem NAS anmelden (unter Windows z.B. mit Hilfe von Putty).
Nutze dafür einfach Deinen bestehenden Account aus dem DSM.

Feste Bezeichnungen für Laufwerke eintragen

  1. Auf der Konsole zu folgendem Pfad navigieren: /usr/syno/etc/
    Kommando: cd /usr/syno/etc/
  2. Das File “usbno_guid.map” öffnen.
    Kommando: sudo vi usbno_guid.map
  3. Jetzt am besten den Inhalt des Files einmal woanders speichern, einen Screenshot machen oder ausdrucken – wichtig ist, dass Du in den nächsten Schritten weißt, welche Nummern/IDs hier bereits stehen.
  4. Neues Laufwerk anstecken. Das NAS weist dem Laufwerk nun eine der Standardbezeichnungen zu. Du kannst das neue Laufwerk unter “Systemsteuerung” -> “Externe Geräte” sehen.
  5. Zuordnung der ID zum Gerät.
    Gehen wir nun davon aus, dass das neue Gerät am USB-Anschluss eins des NAS steckt. Es bekommt entsprechend die Bezeichnung “Disk 1” und “usbshare1” zugeordnet.
    Nun öffnen wir wieder die usbno_guid.map Datei und finden eine neue Zuordnung nach dem Schema 1=12345678910AABBCC.
    Kommando: sudo vi usbno_guid.map
    Wichtig ist hier zu wissen: Die Zahl vor dem Gleichheitszeichen entspricht immer der USB-Disk Bezeichnung. In diesem Fall ist die ID des neuen Laufwerks also die hinter dem “1=”.
  6. Änderung der Nummer.
    Nun ändern wir einfach die Nummer vor dem Gleichheitszeichen.
    Ich vergebe immer Nummern über 20, in diesem Fall dann die 22.
    Tipp: Immer eine Nummer verwenden, die größer ist als die Anzahl der physischen USB-Anschlüsse des NAS. Ansonsten wird Dein Eintrag schnell überschrieben!
  7. Jetzt das neue USB-Laufwerk auswerfen und abstecken. Danach kurz warten.
  8. Jetzt das Laufwerk wieder anstecken und voila – es wird als USB-Disk mit Deiner vergebenen Nummer erkannt (in meinem Fall “USB Disk 22”).
    Auch wenn Du das Laufwerk wieder absteckst und neu einsteckst, oder Deine Diskstation neustartest, bleibt es dabei, dass dem USB-Laufwerk immer die gleiche Bezeichnung gegeben wird.

Achtung: Es kann durchaus sein, dass die Datei/Zuordnung bei einem späteren Update des NAS überschrieben wird. Ich übernehme keine Garantie, dass das Prozedere langfristig funktioniert. Daher sollte man auf jeden Fall ein Backup der usbno_guid.map-Datei an einem anderen Ort aufbewahren.

Wieso geht das nicht einfacher?

Das müsste man Synology fragen 😉
Vermutlich steckt sowohl der vorgesehen Verwendungszeck, als auch etwas Produktpolitik dahinter.
Primär ist das Anschließen von USB-Laufwerken dazu gedacht, kurz Daten von oder auf das USB-Laufwerk zu schieben, oder aber ein manuelles Backup zu machen.

Für sämtliche andere Aufgaben gibt es die internen Slots. Und hier will Synology natürlich auch die eigenen größeren Modelle (und nicht zu vergessen, die Expansion Units) verkaufen.
Sprich: Man soll natürlich zum Aufrüsten größere NAS-Modelle oder Expansion-Units kaufen, anstatt einfach en Masse USB-Laufwerke zu verbinden 😉

Wie viele USB-Geräte bzw. USB-Festplatten kann man an ein Synology NAS anschließen?

DS3018xs: Ich konnte bis zu 12 externe Festplatten über USB verbinden. Danach werden weitere USB-Geräte nicht mehr erkannt.
Bild: 12 angeschlossene USB-Datenträger an einem Synology NAS.

Theoretisch ist ein Synology NAS ja nichts anderes als ein linux-basierter Server/Computer. Trotzdem gibt es ein paar Limitierende Faktoren:

  • Anzahl der USB Anschlüsse
  • Anzahl der unterstützten Geräte durch die CPU
  • Einstellungen im DSM

Anzahl der USB-Anschlüsse

Ganz klassisch beschränkt natürlich die Anzahl der vorhandenen physischen USB-Anschlüsse die Anzahl der USB-Geräte.
Die Anzahl der physischen Anschlüsse kann man – wenn auch offiziell nicht unterstützt – durch USB-HUBs vergrößern.

USB3 vs USB2

Achtung: Ich habe hier tatsächlich einen riesigen Unterschied in der Kompatibilität von USB-Hubs festgestellt. Während an älteren Diskstations mit USB2 Anschlüssen bisher jeder USB-Hub funktioniert, sind meiner Erfahrung nach tatsächlich nahezu alle Hubs mit den USB3-Anschlüssen einer Synology Diskstation inkompatibel.

Ich habe bisher nur einen Hub gefunden, mit dem sich die USB3-Ports meiner Diskstation erweitern lassen:

Anker 10 Port 60W Datenhub USB 3.0 7-Port mit 3 PowerIQ Ladeports, kompatibel mit MacBook, Mac Pro/Mini, iMac, XPS, Surface Pro, iPhone 7, 6s Plus, iPad Air 2, Galaxy Series, Mobile HDD, und weitere
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Ich habe mit zwei dieser Hubs meine zwei vorhandenen USB3-Ports erweitert – funktioniert.

Achtung: Es gibt keine offizielle Unterstützung für USB-Hubs, daher kann es theoretisch mit jedem Update der DS so sein, dass die Hubs nicht mehr unterstützt werden.

Anzahl der unterstützten Geräte durch die CPU

Die CPU verwaltet die angeschlossenen Geräte. Wenn die Anzahl hier begrenzt ist, bzw. alle USB-Ports der CPU belegt sind, können keine neuen Geräte mehr erkannt werden.

Einstellungen im DSM

Theoretisch kann Synology im DSM die Anzahl der anschließbaren USB-Geräte begrenzen.

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  1. Avatar-Foto

    Heinz

    Hallo Jan-Dirk,

    herzlichen dank für die gute Beschreibung ” Externen USB-Datenträgern auf einem Synology NAS feste Kennungen zuweisen”.

    Ich habe das nun durchgeführt , aber immer wenn ich mal gezwungen bin eine ext. USB-HDD vom USB-HUB abzustekcne und sie dann aus versehen an einem anderen Port wieder anstecke, bekommt sie wiede rdie USB DISK 01.
    In Verwendung habe ich einen UNITEK Aktiv USB Hub 4 Port 3.0 Gen 1 + der ansonsten klaglos funktioniert.

    Hast du eine Idee wie man das ändern kann oder ist dies auch bei Dir so?

    Mit besten Grüßen
    Heinz

  2. Avatar-Foto

    Chris

    Hey Jan-Dirk,

    gibt es irgendwie, gerne auch via SSH, die USB HDDs als Volume einzubinden?
    Ich habe DSM7 aktuell als Xpenology auf einem Ein-Platiner laufen und würde gerne die einzelnen Ordner auf den USB HDDs für gewisse Benutzer freigeben und ggf. auf die FTP Funktion nutzen wollen. Nur leider können im DSM die USB Drives an sich NUR KOMPLETT Freigegeben werden.

    Gruß,
    Chris

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