Zuletzt aktualisiert am 3. November 2021.
Der Virtual Machine Manager von Synology für NAS des selbigen Herstellers ist ein tolles Stück Software. Es gibt jedoch ein paar Einschränkungen, mit denen man leben muss: So ist das Exportieren von virtuellen Maschinen auf eine maximale VDISK-Größe von 2TB beschränkt.
Die Ausgangslage: Nur noch VMs
Ich habe mein ANS mittlerweile so eingerichtet, dass auf dem eigentlichen Host (DS3018xs) nur noch die wichtigsten Dienste laufen. Ich nehme lediglich ein paar grundlegende Einstellungen und Absicherungen vor.
Ansonsten laufen alle Dienste (wie Synology Photos, Webstation usw.) in einzelnen virtuellen Maschinen bzw. in Docker-Containern.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Leichtes Skalieren der Ressourcen
- Regelmäßige Snapshots des gesamten Systems mit den Diensten
- Leichtes Migrieren, falls sich der Host ändern sollte (neues NAS usw.)
- Maschinen und Dienste sind voneinander getrennt (Sicherheitsaspekt)
- Leichte Offside-Backups durch den Export virtueller Maschinen
Das Problem: Wenn die VM größer als 2TB wird
Problematisch wird es nun, wenn eine der virtuellen Maschinen eine größere virtuelle Festplatte als 2TB braucht. Denn dann ist (siehe Synology) der Export der virtuellen Maschine nicht mehr möglich – zumindest nicht über das GUI. Damit fallen einige der oben genannten Vorteile schlagartig weg.
Der ein oder andere wird nun denken, auf 2TB kommt man doch ohnehin nicht in einer VM.
Nun ja, wer die VMs so nutzt wie ich, dem reicht schon die eine VM mit Synology Photos um die 2TB zu übertreffen.
Zum Glück gibt es aber Lösungen:
Lösung 1: Mehrere Volumes
Sofern der Speicher von über 2TB nicht unbedingt auf einem Volume vorhanden sein muss, können einfach mehrere virtuelle Festplatten erstellt werden. Das geht z.B: auch für Synology-Fotos. Es können dann einfach mehrere virtuelle Festplatten (bis zu jeweils 2TB Größe) hinzugefügt werden.
Lösung 2: Migration über die Konsole
Die VMs im VMM von Synology sind mittels einer OVF-Datei realisiert. In dieser Datei befinden sich die VM sowie die VMDK-Files (für jede Partition bzw. jedes Volume eines).
Zudem liegen alle virtuellen HDD-Files im Filesystem des Hosts und können ebenso wie die Konfiguration einfach kopiert werden. Über die Konsole z.B: mittels “cp” oder “rsync”.
Hier liegen die Files:
/volume1/@iSCSI/LUN/VDISK_BLUN
Achtung: Das Verzeichnis lässt sich nur als root betreten (also mittels “sudo -i” zum root-User wechseln).
Jürgen
Hallo Jan-Dirk, ich habe die Photo Station in einer virtuellen DSM laufen, ich kann zwar mehrere virtuelle HDD zuordnen aber der Ordner Photos ist ja immer nur auf einem Volume, gibt es dafür eine Lösung?
Jan-Dirk
Hallo Jürgen,
letztlich gibt es für alles eine Lösung, allerdings beim Export/Import dann außerhalb des Synology DSM und über die Konsole.
Synology hat leider noch immer die maximale Größte für die virtuellen Disks beim Export und Import einer VM auf 2TB begrenzt.
Größere Volume lassen sich aber (auch über den DSM) problemlos erstellen.
Für den Export/Umzug einer solchen VM muss man dann folgenden Umweg über die Konsole gehen:
Synology speichert bei den virtuellen Maschinen die Maschine selbst in einem OVF-File. Die einzelnen virtuellen Disks werden klassisch als VMDK-Files gespeichert (für jede der 3 Partitionen einer Disk ein File!).
Im Endeffekt kann man, wenn man nun eine VM umziehen möchte einfach diese Files (OVF-File sowie die 3 VMDK-Files) auf den neuen Host kopieren. Achtung, dafür kann man das Commandline-Tool “cp” nutzen, damit das Filesystem der virtuellen Disks aber erhalten bleibt, muss man auch “leere” Datenbereiche mit kopieren. Also unbedingt den Parameter “sparse=always” mit übergeben.
Du kannst dann auf der neuen Maschine die gleiche VM wieder erstellen und dort entsprechend die erstellten Files durch die zuvor kopierten VMDK-Files ersetzen.
Der Befehl zum kopieren auf der Konsole sieht dann z.B. wie folgt aus:
“sudo cp –sparse=always /quellvolume/vdisk1.vmdk /zielvolume/vdisk1.vmdk”
Beste Grüße
Jan-Dirk