Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2022.
Oder: Einen Raspberry Pi Remote-Warten.
Ein Raspberry PI ist schon ein tolles Stück Technik. Geringer Stromverbrauch und viele Möglichkeiten eines ausgewachsenen Rechners.
Damit ergeben sich viele Möglichkeiten rund um Smart-Home und Co.
Oder als kleiner Server. Auf jeden Fall als Gerät, das 24/7 läuft und seine Dienste tut. Da will man nicht unbedingt immer einen Bildschirm angeschlossen haben. Trotzdem soll natürlich die Wartung
Exkurs: Die Wartung über SSH
Hey, ein Gerät ohne Bildschirm, auf dem Linux läuft und das serverartige Aufgaben übernimmt. Da gehört kein GUI drauf und das wird über das Terminal bzw. SSH gewartet.
Der gemeine Fachinformatiker
Das mag jetzt natürlich der eine oder andere einwerfen. Und natürlich hat man damit nicht unrecht. Gerade bei einem Raspberry Pi ist die Wartung über das Terminal bzw. SSH (wenn remote) um einiges effizienter, weil kein GUI berechnet werden muss und mehr Ressourcen für die eigentlichen Dienste zur Verfügung stehen.
Aber trotzdem bietet ein Raspberry Pi mittlerweile immer mehr Ressourcen, um auch ein GUI flüssig nutzen zu können und trotzdem noch Reserven für weitere Aufgaben zu haben.
Und es gibt Leute, die arbeiten bei manchen Diensten auch einfach lieber mit einem GUI als über die Konsole 😉
Wieso nicht VNC?
OK, dann muss es natürlich VNC sein, das ist für den Remote-Zugriff auf ein GUI am effizientesten.
Der gemeine IT-Fachmann
Auch das ist durchaus richtig. Aber es mag auch Leute geben, die arbeiten in erster Linie in der Windows-Welt. Und dort arbeitet man mit RDP (Remote Desktop Protocol) statt VNC. Für den VNC-Zugriff müsste ich mir auf dem Windows-Rechner also extra einen zusätzlichen Client installieren.
Gibt es da nicht was von Ratiopha …. ich meine RDP für Linux?
Aber klaro, wenn wir ohnehin auf dem Raspberry etwas einrichten müssen, dann nehmen wir einfach keinen VNC-Server, sondern einen RDP-Server.
Und es gibt glücklicherweise eine Linux-Implementierung.
Man muss aber ehrlich sein und sagen, dass diese Implementierung in Sachen Performance und Features den offiziellen RDP-Releases hinterher hängt.
Mögliche Einschränkungen sind:
- Sicherheit: XRDP ist nicht verschlüsselt. Das heißt, es sollte nur im eigenen (abgesicherten) Netzwerk genutzt werden. Sämtliche Datenübertragung wie Tastatureingaben (auch Passwörter!) findet im Klartext statt.
- Usability: Jede Session wird immer in einem neuen Bildschirm gestartet. Das ist nicht so schlimm, es verhindert aber, dass Sitzungen zwischendurch unterbrochen und später fortgesetzt werden.
- Features: Wie erwähnt, hängt XRDP in Sachen Funktionalität leider den offiziellen RDP-Releases hinterher.
Aber sei es drum, für sporadisches Einloggen zum Warten sollte das locker reichen.
Die Installation von XRDP auf dem Raspberry
Also wir installieren XRDP auf dem Raspberry Pi und freuen uns, dass wir uns nun von Windows aus direkt mittels RDP verbinden können.
Gesamtzeit: 10 Minuten
1) Remote Desktop Dienst installieren
Die Installation von XRDP (der Linux-Variante von RDP) ist sehr einfach.
Zuerst updaten wir mit dem folgenden Befehl die Paketquellen, damit wir auch die aktuellste Version erhalten:
sudo apt-get update
Danach installieren wir direkt XRDP:
sudo apt-get install xrdp
(Es kann nie schaden, direkt noch den ganzen Raspberry upzudaten mittels sudo apt-get upgrade
)
Tipp: Achja, die Befehle werden natürlich im Terminal eingegeben. Also muss man sich entweder mittels SSH auf dem Raspberry Pi einloggen, oder im GUI das Terminal (“LXTerminal”) öffnen.
2) Überprüfen, ob der Dienst läuft
Jetzt können wir noch schnell überprüfen, ob der der RDP-Dienst auch wirklich läuft.
Wir geben dafür folgenden Befehl ein:systemctl status xrdp
Unter “loaded” sollte entsprechend “loaded” stehen und bei “Active” sollte “active (running)” stehen.
Das bedeutet, der Dienst läuft und wird auch nach einem Neustart automatisch gestartet.
3) Mit dem Raspberry PI verbinden
Jetzt können wir uns ganz einfach direkt von einem Windows-Gerät mittels “RDP” verbinden.
Natürlich können wir uns auch von einem anderen Linux-Computer mittels RDP verbinden. Dafür muss aber auf dem verbindenden Gerät dann noch ein RDP-Client installiert werden (z.B. Remmina).
Fertig!
Jetzt kannst du deinen Raspberry Pi ohne Bildschirm laufen lassen – quasi als Server. Die Wartung übernimmst du bequem Remote und hast trotzdem ein GUI!
Die Einrichtung einer Remote-Desktop-Verbindung von einem Windows-Computer zum Raspberry Pi im Video
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